Die Chronik des TSV Kareth Lappersdorf
Der nachstehende Versuch, die Geschichte des TSV-Kareth-Lappersdorf zu schildern, begegnete enormen Schwierigkeiten. Der Verein besitzt aus der Gründungszeit und der Zeit danach keine einzige schriftliche Aufzeichnung. Alles wurde bei der Machtübernahme 1933 und später beim Zusammenbruch vernichtet. Von vornherein wird deshalb um Nachsicht gebeten, wenn sachliche Fehler oder Lücken vorhanden sind. Grundlage des Berichts sind die Erinnerungen einiger Gründungsmitglieder. Lassen wir sie deshalb selbst erzählen:
Wir bieten die Chronik 90 Jahre TSV Kareth Lappersdorf als Download an.
Die Jahre 1921 – 1927
In den Jahren um 1921 blühte das weltanschaulich gebundene Vereinswesen. Da gab es die „Katholischen Arbeiterunterstützungsvereine“, im Nachbarort Reinhausen den „St. Josefs-Arbeiterverein, die Sportvereine der Pfarreien in der „Deutschen-Jugend-Kraft“ (DJK) mit ihren Unterabteilungen, andererseits gab es die mehr sozialistisch orientierten und gewerkschaftlich organisierten Vereine wie „Athletenbund“, „Freier Kraftsportverein Regensburg“, den „Arbeiter-Turn- und Sportbund“ mit seinen „Freien Turn- und Sportverein“, und schließlich die mehr bürgerliche, konservative „Deutsche Turnerschaft“, ebenfalls mit vielen Unterabteilungen. Während in L a p p e r s d o r f schon seit längerer Zeit eine Unterabteilung des „Freien Kraftsportvereins Regensburg“, die allerdings nur Schwerathletik betrieb, und die „Deutsche-Jugend-Kraft“ bestanden, wurde ein Sportverein in K a r e t h, angeregt durch ein Bayerisches Turnfest in Regensburg 1922, erst im Jahre 1923 gegründet. Im Anschluss an einen „Bunten Abend“, damals zusammen mit der „Freien Regensburger Turnerschaft“ beim „Schmid-Bräu“ in Kareth veranstaltet, war die Gründungsversammlung. Erster Vorstand wurde Sepp Blößl. Etwa 40-50 Mitglieder, namentlich nicht mehr genau bekannt, traten damals dem neugegründeten Verein bei, mit dem Ziel, sich in Schwer- und Leichtathletik, im Geräteturnen und in Gymnastik, in Turnspielen und sogar in Artistik (Jongleure) sportlich zu betätigen. Unter großen Mühen und Opfern wurden die erforderlichen Geräte beschafft. Der Erlös aus Veranstaltungen hielt den jungen Verein finanziell über Wasser. Große Verdienste um den Sport erwarben sich damals H e r r J a k o b D e u b l e r und seine Gattin, die Sonntag für Sonntag aus Regensburg nach Kareth kamen, um die sportlichen Übungsstunden zu leiten. So konnte der Verein an verschiedenen Wettbewerben und Bezirksturnfesten teilnehmen und dabei beachtliche Erfolge, u. a. auch einige erste Plätze, erringen. Voraussetzung und Grundlage für die gesunde Weiterentwicklung des Vereins war allerdings ein Sportplatz.
Unser Sportplatz:
Immer mehr gewann damals der Fußballsport an Beliebtheit. So wollte natürlich auch die Karether Jugend Fußball spielen. Ihr Spielfeld war beim Karether Sommerkeller. Weil aber der Ball oft in die Felder geschossen wurde, gab es immer wieder Schwierigkeiten. Da kam der Wirt des inzwischen dorthin verlegten Vereinslokals, Herr Biersack, zur Hilfe. Er hatte aus dem Gelände der aufgelassenen Ziegelei Zinstag Grundstücke entlang der heutigen Bergstraße erworben, von denen er dem Verein ein ausreichend großes zum Sportplatzbau für zunächst 20 Jahre verpachtete. Die Mitglieder mussten es allerdings erst bespielbar machen. In mühevollster Arbeit wurde der Platz, auf dem sich ein riesiger Berg aus zerbrochenen Dachziegeln erhob, eingeebnet und gewann allmählich Gestalt.
Die unmittelbare Nachbarschaft zweier Arbeitersportvereine in Kareth und in Lappersdorf drängte geradezu zum Zusammenschluss. Dieser erfolgte 1927 im Vereinslokal, angeregt durch die Herren Schindler, Horn, Blößl, Fellner, Schuierer, Rothballer, Dollinger und viele andere. Über 150 Mitglieder zählte damals der Verein. Beide Vereine gaben sich nun den Namen: „Freier Turn- und Sportverein Kareth-Lappersdorf“. Weil in Lappersdorf, ebenso wie früher in Kareth, kein Fußballplatz vorhanden war, sich nun aber auf dem neuen Sportplatz in Kareth eine ausgezeichnete Möglichkeit zum Fußballspiel bot, schlossen sich viele Spieler der damaligen Pfarrjugendgruppe „DJK-Lappersdorf“ dem TSV an. So konnte die Einweihung des Sportplatzes „auf Kareth’s Höhen“ das erste Fußballspiel der neugegründeten Fußballabteilung bei wunderschönem Wetter gestartet werden. Der erste Gegner war Burglengenfeld, gegen den der TSV haushoch verlor. Für den jungen Verein aber war es trotzdem ein voller Erfolg, weil sich ihm daraufhin viele Sportbegeisterte anschlossen und seitdem die Treue halten.
Die Jahre 1927 – 1933
Spielbetrieb bis 1933:
Nach der Gründung 1927 nahm die Fußballabteilung des TSV den ordentlichen Spielbetrieb auf, allerdings nur innerhalb der Arbeitersportvereine. Gegner waren die „Freie Turnerschaft Regensburg“, der „Freie Turn- und Sportverein Reinhausen“, außerdem Ponholz, Pirkensee, Leonberg, Teublitz, Haidhof, Burglengenfeld und andere. Die Gruppenmeister spielten um die Bezirksmeisterschaft, dann um die Kreismeisterschaften Südbayern und Nordbayern und schließlich um die Landesmeisterschaft. Besonders herausragende Erfolge hat der TSV aus dieser Zeit nicht zu verzeichnen. Neben der Fußballabteilung betrieben die übrigen Sparten des Vereins ihre Sportarten mit Begeisterung und Idealismus weiter. 1929/30 wurde eine Handballmannschaft gegründet, später sogar eine Damenhandballmannschaft. Rückblickend zeigt sich, dass sich damals fast jedes Vereinsmitglied in irgendeiner Sparte sportlerisch aktiv betätigte.
1933, Auflösung und Verbot:
Im Jahre 1933, nach der Machtübernahme durch Hitler, wurde der Verein praktisch lahmgelegt. Der Sportbetrieb wurde verboten, das Vermögen des Vereins, die Geräte und der Sportplatz beschlagnahmt, einzelne Mitglieder verhaftet und die übrigen Mitglieder unter Androhung der Verhaftung gewarnt, irgendwie noch für den Verein tätig zu werden. Da kam ein Retter in der Not. Das Weiterbestehen des Vereins ist der unbestrittene Verdienst des späteren langjährigen Vorstandes des TSV und ehemaligen Bürgermeisters der Gemeinde Kareth, Josef W i r l. Er vollzog damals den Anschluss des TSV an die noch nicht verbotene „Deutsche Turnerschaft“.
Die Jahre 1933 – 1945
Nach der „Gleichschaltung“ konnte der normale Spielbetrieb weitergehen. Die Fußballabteilung musste in der untersten Spielklasse B beginnen. Alle Spieler waren beim Verein geblieben. Außerdem erhielt besonders die Fußballabteilung Zuwachs aus den Reihen der ebenfalls verbotenen Arbeitersportvereine Reinhausen und Weichs. Immer noch betrug die Mitgliederzahl des Vereins etwa 150. Immer noch wurden verschiedene Sportarten betrieben. Allmählich jedoch, bedingt auch durch Reichsarbeitsdienst und Wehrdienst, schlief der Sportbetrieb ein, mit Ausnahme des Fußballs. Während der Kriegsjahre 1939 bis 1945 erlosch dann auch der Fußballbetrieb. Nur hin und wieder spielte die HJ, oder prominente Parteimitglieder veranstalteten ein „Reklamespiel“.
Die Jahre 1945 – 1968
Das Jubiläum war glanzvoller Höhepunkt, aber auch das Ende der Ära Anderl Wein und Albert Stroh beim TSV. Müde geworden von 20 Jahren ehrenamtliche Tätigkeit an verantwortlicher Stelle gaben sie die Leitung des Vereins an jüngere Hände. Mit Georg Heitzer übernahm ein junger dynamischer Mann die Führung. Auf ihn warteten gewaltige Probleme. Die Pacht für den Sportplatz war drastisch erhöht worden und das Gelände gleichzeitig gekündigt. Die logische Folge davon war eine leere Vereinskasse. Im Gemeindebereich hatten sich Sportgruppen gebildet (Ski, Turnen, Stockschützen), die regen Zulauf hatten und sich anschickten, dem TSV an sportlicher Bedeutung den Rang abzulaufen. Georg Heitzer war der Aufgabe gewachsen. Mit viel Elan, mit Umsicht und Geschick vollzog er die Wandlung des TSV vom reinen Fußballverein zum Großverein mit einem vielfältigen Angebot an sportlicher Betätigung. Alle Probleme des Auf- und Abstiegs, der Finanzen usw., wurden im Laufe der Jahre überwunden, doch drohend stand vor uns noch die Frage des Spielplatzes. Im Jahre 1971 lief der Pachtvertrag aus. Niemand wusste, wie diese Frage gelöst werden soll; doch dies war kein Grund zur Resignation. Die wechselvolle Geschichte der letzten 40 Jahre zeigt, dass es immer wieder Männer gegeben hat, die mit Idealismus und Tatkraft den Verein durch die „Klippen der Zeit“ gesteuert haben. Das Vertrauen galt der Vorstandschaft, die auch diesmal wieder den richtigen Weg gehen wird.
Die Jahre 1968 – 1976
Das Vereinszentrum des TSV Kareth-Lappersdorf wird am Sylvesterball 1976 offiziell seiner Bestimmung übergeben. Damit findet ein Gemeinschaftswerk mit Modellcharakter seinen glücklichen Abschluss: der Schulverband und die Gemeinden Lappersdorf und Kareth haben gemeinsam mit dem Sportverein ihrer Gemeinden als Träger ein großes und kostspieliges Bauvorhaben verwirklicht. Dieses Gemeinschaftswerk ist in vielerlei Hinsicht bemerkenswert. Unsere erfreulichste und zugleich erstaunlichste Erfahrung, die in der Zeit der Planung und der Bauausführung gemacht werden konnte, war die Tatsache, dass trotz der großen Probleme und der hohen Investitionen, die zu verantworten waren, die Zusammenarbeit zwischen den Partnern erstaunlich reibungsarm verlaufen ist. Erstaunlich ist dies, da in eine solche „Ehe auf Zeit“ jeder der recht unterschiedlichen Partner seine eigenen Vorstellungen, Erwartungen und auch Vorurteile mitbringt. Die Erfahrungen bei unserem Projekt haben jedoch gezeigt, das Probleme und Spannungen zwischen den Partnern nicht wegdiskutiert werden müssen, sondern weitgehend geklärt werden können, wenn die offene Diskussion gesucht wird. Viele der Gemeindevertreter hatten verständliche Anfangsschwierigkeiten, sich mit dem Gedanken zu befreunden, ihre Entscheidungshoheit mit einer Institution teilen zu müssen, deren ehrenamtliche Führung alle drei Jahre wechselt. Mit der Schaffung eines Finanz- und eines Bauausschusses, an deren Entscheidungen die Vertreter der Gemeinden ständig und maßgeblich beteiligt waren, konnte eine, alle Seiten überzeugende Transparenz unserer Tätigkeit erreicht werden. Diese Transparenz der Arbeit hat sicher ihren Anteil an dem gewachsenen Vertrauen, das die Herren Bürgermeister und Gemeinderäte im Laufe der Bauzeit den Verantwortlichen des Vereins entgegengebracht haben. Die mag unseren Gemeindevertretern die verantwortungsvollen Beschlüsse erleichtert haben, mit denen die den Löwenanteil der Finanzierung des Bauvorhabens den gemeindlichen Haushalten aufbürdeten. Für das große persönliche Vertrauen und für die überaus großherzige finanzielle Unterstützung wurde allen Verantwortlichen von Herzen gedankt. Allen voran galt dieser Dank dem unermütlichen „Patronus“, Herrn Bürgermeister Xaver Schäffner, der auch in kritischen Situtationen stets in gewohnt souveräner und freundschaftlicher Weise dem Verein zur Seite stand und, wo auch immer nötig, mit kritischer Distanz das Werk vorantrieb. Ohne sein rastloses Interesse und sein umsichtiges Handeln wäre (allen anderen Bemühungen zum Trotz) unser Vereinsheim nicht Wirklichkeit geworden. Das große finanzielle Engagement der Gemeinden führte aber nicht nur zur Forderung nach Transparenz der Bautätigkeit, sondern auch zur Suche nach einer juristisch einwandfreien Form der Absicherung der berechtigten Interessen der gemeindlichen Partner. Mit der Unterzeichnung eines Erbbaurechtsvertrages am 14. Mai 1975 wurde auch für dieses Problem eine exemplarische Lösung gefunden. Solange der TSV das Vereinszentrum im Sinne seiner Satzung nutzt und betreibt, ist er uneingeschränkt Hausherr. Bei krisenhaften Entwicklungen oder gar bei Auflösung des Vereins würde das Bauwerk an die Gemeinden übergeben. Daneben wurde zwischen dem Schulverband Lappersdorf und dem Verein ein Vertrag geschlossen, der die gegenseitige Nutzung aller Sportstätten und deren Nebenanlagen langfristig regeln soll. Dieser Vertrag – am 8. April 1975 unterzeichnet wurde und auch fortgeschrieben wurde – ist inzwischen zur Grundlage des geregelten Sportbetriebs in unseren Gemeinden geworden (wenngleich einige Stellen im Laufe der Zeit im Sinne echter Partnerschaft neu formuliert werden müssten). Einige Anmerkungen zur Rolle des Dritten im Bunde – des TSV Kareth-Lappersdorf seien hier erlaubt. Auch sein Beitrag zu dem großen Gemeinschaftswerk darf wohl beispielhaft genannt werden. Es gehört schon einiger Optimismus dazu, mit einem Anfangskapital von DM 20.000,– ein solches Werk finanzieren zu wollen. In jenem ersten Beschluss der Partner vom 4. Februar 1974 war der TSV-Anteil auf DM 400.000,– festgelegt worden; in der Sitzung am 11. September 1974 wurde er, den gestiegenen Kostenerwartungen entsprechend auf DM 550.000,– erhöht. Es kann mit einigem Stolz gesagt werden, dass der TSV einen beträchtlich höheren Anteil an den zu finanzierenden Summen erbracht hat. Solche Summen kann ein Verein in keinem Falle aus seinem Beitragsaufkommen finanzieren. Und doch haben der TSV und seine Mitglieder und Freunde auch ihren nicht unwesentlichen finanziellen und persönlichen Beitrag zum Vereinsheim erbracht. Mit einer unnachahmlich sparsamen Haushalts- und Kassenführung hat unser damaliger Kassier Erich Dollinger jr. einen Grundstock von DM 40.000,– legen können. Die Aktivitäten des Förderausschusses unter Albrecht Pirzer und Hans Müller erbrachten weitere DM 17.000,-. Dabei wurde gerade hier ein besseres Ergebnis erwartet. Es gab aber erstaunlich viele Bürger Lappersdorfs und Kareths, auf deren finanzielle Unterstützung des Gemeinschaftswerks wir vergeblich gewartet haben. Allen Freunden des Vereins und allen Mitgliedern, die ihre Verbundenheit und ihr Interesse durch Spenden bekundet haben und dies heute noch bekunden, recht herzlichen Dank.
Zum TSV-Anteil an der Finanzierung des Projekts zählen auch die Eigenleistungen von Vereinsmitgliedern. Die Abteilungen wetteiferten miteinander, wer den eindrucksvollsten Beitrag zum Gelingen des Bauwerks erbringen kann. Es ist eine erfreuliche Erfahrung, zu sehen, wie viele Mitglieder auch heute noch bereit sind, für eine gemeinsame Sache Zeit und Mühe aufzuwenden. Die Erfahrungen, die bei der Suche nach Finanziers für den „Rest“ des Vereinsanteils gemacht wurden, stimmten die Verantwortlichen oft recht nachdenklich. (Und nicht allein des häufig unverständlichen Verwaltungswustes wegen!) Offen und herzhaft war da nur die Zusammenarbeit mit der damaligen Brauerei „Bischofshof“ Regensburg, deren Hilfe das Fundament der Finanzierung wesentlich verstärkte. Die Herren Direktoren Brunner und Klupak, sowie Braumeister Weindl vertrauten auch in die Zeiten nach der Vereinsführung, als der in Aussicht genommene Eröffnungstermin der Gaststätte in weite Ferne zu rücken schien. Enttäuschungen gab es dagegen bei Verhandlungen mit öffentlichen Geldgebern, wie dem Landkreis, dem Bezirk, mit dem Landesjugendring oder dem Arbeitsamt (ABM-Mittel) sowie anfänglich mit dem Ministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen. Soweit die Anträge nicht sofort abgelehnt wurden, blieben die Ergebnisse (nach langer Wartezeit) weit hinter den Ansätzen zurück. Die große Hoffnung war und bleibt auch heute noch der BLSV, der Staatsmittel zur Förderung des Sportstättenbaues zu verteilen hat. Bei aller freundschaftlichen Unterstützung musste der Verein von der BLSV-Zentrale in München auf die ersten Gelder warten und – was die Situation enorm erschwerte – zwischenfinanzieren. Das lag einmal daran, dass der bayerische Staat jährlich, je nach Haushaltslage nur sechs oder acht Millionen DM für diese Zwecke zur Verfügung gestellt hatte, dass aber andererseits beim BLSV nach Aufhebung der „Olympiasperre“ Anträge von Vereinen im Wert von rund 120 Millionen DM eingegangen sind. Betrachtet man diese Situation kritisch, so drängt sich die Frage auf, ob der Staat nicht eine für alle Seiten wirtschaftlichere Lösung dieser Finanzierungsfragen für den Sportstättenbau früher wie heute finden muss. Schließlich beteuern unsere Politiker bei jeder sich bietenden Gelegenheit, dass der Sport und das Ehrenamt zu einer der wichtigsten öffentlichen Aufgaben sei. Der Kreis der Gedanken schließt sich. Am Anfang stand die Absicht, dem TSV Kareth-Lappersdorf, der Organisation aller sportbegeisterten Bürger unserer beiden Gemeinden, einen Ort der Begegnung zu schaffen – eine Aufgabe von weitreichender Bedeutung für das Leben in unseren Gemeinden, eine wahrhaft „öffentliche Aufgabe“. Das Werk ist vollendet – dank der gemeinsamen Anstrengungen des Schulverbands, der Gemeinden Lappersdorf und Kareth sowie des Vereins. Was bleibt, ist die Verpflichtung aller, dieses herrliche Vereinszentrum mit Leben zu erfüllen und es zu hegen, wie es die Bedeutung und der Wert dieses Gemeinschaftswerks verlangt. Das Haus steht an der Grenze zwischen Kareth und Lappersdorf und setzt an exponierter, landschaftlich schöner Stelle einen besonderen architektonischen Akzent. Es wurde ein weiterer Akzent gesetzt. Der Bau des Vereinszentrums hat die Gemeinden und den TSV zusammengeführt, und ist zum Symbol der Gemeinsamkeit auch nach der Zeit der Zusammenlegung unserer Gemeinden geworden. Wir haben einen Teil dazu beigetragen, dass unser Haus zur Stätte der Begegnung für a l l e Bürger Lappersdorfs und Kareths geworden ist.
I. Der Bau der Kampfbahn Typ C
22.02.1968 Albert Stroh macht Bürgermeister Schindlbeck auf die Notwendigkeit eines Sportplatzneubaus für den TSV aufmerksam
06.07.1969 G. Heitzer ersucht die Gemeinden Lappersdorf und Kareth, dem TSV bei der Suche nach einem neuen Platz behilflich zu sein, da der Pachtvertrag für den alten Platz ausläuft. Zugleich macht er die Gemeinden auf Grundstücke aufmerksam, von denen eines sofort zu kaufen wäre und die dazu noch an der Grenze zwischen Lappersdorf und Kareth liegen – wie das alte Gelände.
23.09.1970 Der Schulverband Lappersdorf fasst weitreichende Beschlüsse:
1. Übernahme der Trägerschaft für den Bau der Schulfreisportanlage auf dem von den Gemeinden Kareth und Lappersdorf erworbenem Grund
2. Festlegung der Finanzierung durch die Gemeinden Kareth und Lappersdorf (50 : 50)
3. Vergabe des Planungsauftrages an die Ing. Gemeinschaft Lohr/Todt
19.01.1972 Endgültige Verteilung des ungedeckten Bedarfs zwischen Kareth und Lappersdorf 40 : 60 v. H. (außer bei Grundstückskäufen)
05.10.1973 Der Schulverband gibt die Anlage für die Nutzung durch die Schulen und den Verein Freitag
II. Der Bau des Vereinszentrums des TSV Kareth-Lappersdorf
27.01.1974 Informationsfahrt des Vorstands des TSV mit den Bürgermeistern nach Parsberg
04.02.1974 Gemeinsame Sitzung der Bürgermeister, Fraktionsvorsitzenden und des Vereinsausschusses im Gemeindesaal Lappersdorf. Der TSV legt eine Ideenplanung (Architekt Fritz Köhler, Schachabteilung) vor, die weitgehend die Zustimmung der Versammlung findet. Die Trägerschaft für diesen Bauabschnitt wird dem TSV übertragen.
05.02.1974 Aufforderung an alle ortsansässigen Architekten sich mit einem Planentwurf für den Planungsauftrag zu bewerben.
07.03.1974 Vergabe des Planungsauftrages an Architekt Erich Zankl, Kareth
11.09.1974 Eine gemeinsame Sitzung der Gemeinderäte aus Kareth und Lappersdorf mit dem Vereinsausschuß im Gasthaus Berghammer, Kareth, regelt diewichtigsten offenen Fragen:
1. Festlegung der Gesamtkosten für diesen Bauabschnitt
2. Endgültige Verteilung der Kosten auf die vier Partner, Schulverband, Gemeinden und Sportverein
3. Klärung der Aufteilung des von den Gemeinden übernommenen Anteils (Lappersdorf-Kareth = 73 : 27 v. H.)
23.07.1975 Das Landratsamt genehmigt die Baupläne Das Kellergeschoß kann bis Jahresende errichtet werden.
24.06.1976 Richtfest für den Hallentrakt (mit Hindernissen)
30.10.1976 Kleines „Richtfest“ (aus Freude darüber, dass der Wirtschaftstrakt nach 19 Wochen doch noch aufgerichtet werden kann).
20.12.1976 Abschluß der wichtigsten Bauarbeiten am Vereinszentrum
31.12.1976 1. Großer Silvesterball des TSV
III. Bau der Platzanlagen im Südteil, der Wanderwege und des Kinderspielplatzes im Gintner-Hölzl Frühjahr 76 Der Rasenplatz muß zum zweiten Mal saniert werden. Der Vereinsausschuß beschließt nach Rücksprache mit der Gemeinde Lappersdorf den sofortigen Bau des Sandplatzes und von zwei Tennisplätzen. Der TSV übernimmt Zugleich den Bau der Wanderwege und eines Kinderspielplatzes
03.05.1976 Das Ministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen erteilt die vorläufige Baugenehmigung – die Arbeiten können endlich beginnen
04.07.1976 Einweihung des Sandplatzes durch ein Spiel Gemeinderäte contra Vereinsausschuß mit anschließendem Bierfest
07.08.1976 „Einweihung“ der beiden Tennisplätze
13.10.1976 Abschluß der Wegearbeiten und der Arbeiten am Kinderspielplatz. Mit dem festlichen Silvesterball 1976 übergaben Bürgermeister Schäffner, Vorsitzender BM Schindlbeck und Geschäftsführer Herbert Sinz das Vereinszentrum der großen TSV-Famile.
Die Jahre 1977 – 2010
Die 50-Jahr-Feier
Die Freude über das neue Heim war groß. Das 50. Gründungsfest des Vereins stand deshalb ganz im Zeichen des Sportzentrums. Rechtzeitig zum großen Jubiläum hat die Fußballabteilung dem Jubilar ein angemessenes Geschenk bereitet. Als Meister der A-Klasse stieg die 1. Mannschaft in die Bezirksliga auf.
60 Jahre TSV
Fiel die Fertigstellung des neuen Vereinsheims mit der Feier des 50-jährigen Gründungsfestes zusammen, so war auch der 60. Geburtstag des Vereins außergewöhnlich. Mit der Fertigstellung der neuen Dreifachturnhalle der Gemeinde wurde das Sport- und Freizeitangebot nochmals erweitert. Was lag näher, als den 60. Geburtstag in der neuen Halle mit einem großen sportlichen Festabend zu begehen. Am 24. Oktober 1987 zeigten alle Abteilungen in bunter Folge einen Einblick in ihre sportlichen Betätigungen und gaben so ein lebendiges Bild vom Sport und Spielangebot des junggebliebenen Jubilars.
Das Glück des Tüchtigen
Nicht alles im Leben ist planbar, das Glück gehört dazu; und dieses hatte der TSV, als ihm 1993 das Losglück ein Gastspiel des FC Bayern München bescherte. Vor der Rekordkulisse von 5 000 Zuschauern siegten am 30.Juli 1993 Matthäus, Scholl, Thon, Cerny und Co. mit 8 : 0. Bruno Labadia war mit 5 Treffern erfolgreichster Torschütze.
70 Jahre TSV
Dieses Gründungsfest wurde in kleinerem Umfang gefeiert, nicht als Fest für den Gesamtverein. So feierte beispielsweise die Tennisabteilung ihr 25. Gründungsfest mit einem Dia-Vortrag. Im Rahmen des Familienfestes gastierte mit dem Regionalligisten TSV Wacker 50 Burghausen ein namhafter Gegner auf Kareth’s Höhen und am 19.September 1997 wurde ein Geburtstagsfest der besonderen Art gefeiert. Eigens dazu angeheuert wurde das Vergnügungsschiff MS Renate II.
75 Jahre TSV
Immer noch junggeblieben !!!. In der Festwoche vom 13.07.2002 bis 21.07.2002 feierten wir das 75 jährige Gründungsfest mit verschiedenen Thementagen. Begonnen wurde mit einem festlichen Ehrenabend. Am Tag der Marktgemeinde versuchten die Leichtathleten einen Weltrekordversuch über 10.000 m. Leider wurde dieser nicht geschafft. Die Schützen der damaligen Sektion Lampertz führten einen bayerischen Jubiläumszweikampf (Schießen und Kegeln) durch und die Fußballer hatten prominente Gastmannschafften aus Hainsacker, Lorenzen und Sadtamhof für das Kleinfeld-Fußballturnier zu Gast. Am Tag der Fußballabteilung war der Höhepunkt das Spiel der 1. Mannschaft gegen den SSV Jahn 2000. Der Tag des Breitensports stand ganz im Zeichen aller Abteilungen. Den Abschluss der Festwoche rundete dann der Tag der Familie ab. Umrahmt mit einem festlichen Gottesdienst, einem Schachund Tennisturnier und der 25. Kinderolympiade.
Die Jahre 2010 – heute
Mit Unterstützung der Marktgemeinde und des Bayer. Landessportverbandes hat der TSV Kareth-Lappersdorf 2009 bis 2010 das beispielhafte Sport- und Freizeitzentrum Lappersdorf, das weit über die Region hinaus ein Aushängeschild für den Verein und den Markt darstellt, um eine große Investition erweitert und die bestehenden sportlichen Möglichkeiten gesichert und für die Zukunft verbessert. Der Anbau mit den Außensportumkleiden war schon lange überfällig, da die bestehenden Außenumkleiden in der Gemeindehalle von der Größe nicht mehr ausreichend waren.
Mittlerweile hat sich der Verein immer wieder weiterentwickelt. Verschiedenste Sportarten sind dazugekommen. Gastvereine beherbergt der TSV ebenso in seinen Räumen wie Echo Kareth ein bereits seit 100 Jahren bestehender Schützenverein sowie den Eisstockverein Lappersdorf ESV. Höhepunkt war 2011 die Deutsche Meisterschaft im Boogie Woogie die, die Rock’n Roll Abteilung ausgerichtet hatte. Die damaligen Vorstände sowie der jetzige Vorstand haben sich zum Ziel die Vorgaben Bewegung, Gesundheit, Integration, Gewalt-und Drogenprävention, Erziehung und Bildung und ehrenamtliches Engagement gesetzt. Weiterhin soll den Bürgerinnen und Bürgern ein sinnvolles Sportangebot zu erschwinglichen Preisen geboten werden können. Die Gebäude sind in die Jahre gekommen Sanierungen müssen durchgeführt werden. Ein Kraftakt der ohne Fördermittel nicht zu stemmen sein wird. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir auch jetzt richtig Zukunftsorientiert entscheiden. Selbstverständlich geht das alles nicht ohne engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die durch ihr Ehrenamt den Verein heute wie damals am Leben erhalten.
Chronik der Vorstandschaft
Posten | Name | Von | Bis |
---|---|---|---|
🏆 Vorsitzende | Michael Reisinger | 1927 | 1930 |
Josef Wirl | 1931 | 1932 | |
Hans Loos | 1933 | 1933 | |
Josef Wirl | 1934 | 1939 | |
Hans Gleich | 1945 | 1945 | |
Jakob Ströbl | 1948 | 1948 | |
Rudolf Röhrl | 1949 | 1949 | |
Hans Wimmer | 1950 | 1950 | |
Josef Wirl | 1951 | 1953 | |
Johann Bauer | 1954 | 1956 | |
Josef Wirl | 1956 | 1961 | |
Franz Handerer | 1961 | 1964 | |
Rudolf Spindler | 1964 | 1966 | |
Albert Stroh | 1966 | 1968 | |
Georg Heitzer | 1968 | 1973 | |
Albert Schindlbeck | 1973 | 1976 | |
Herbert Sinz | 1977 | 1983 | |
Hubert Lindner | 1983 | 1987 | |
Werner Beck | 1987 | 1990 | |
Berthold Unger | 1990 | 1993 | |
Klaus Kullen | 1993 | 1999 | |
Peter Buchberger | 1999 | 2002 | |
Heinz Lauterbach | 2002 | 2009 | |
Jan Kirchberger | 2009 | 2015 | |
Dr. Markus Brunnbauer | 2015 | 2024 | |
Jörg Brückner | 2024 | ||
🤝 Stellvertretender Vorsitzender | Werner Beck | 1983 | 1987 |
Walter Rödl | 1987 | 1993 | |
Heinz Lauterbach | 1993 | 1999 | |
Eva Watter | 1999 | 2002 | |
Lutz Hauschild | 2002 | 2011 | |
Thomas Kiergaßner | 2011 | 2017 | |
Christoph Peters | 2017 | 2021 | |
Martin Zeilhofer | 2021 | 2024 | |
Andreas Brunnbauer | 2024 | ||
📋 Geschäftsführer | Edi Berzl | 1966 | 1967 |
Werner Beck | 1967 | 1972 | |
Herbert Sinz | 1972 | 1977 | |
Roland Dietl | 1977 | 1983 | |
Hans Köhler | 1983 | 1990 | |
Hubert Lindner | 1990 | 1993 | |
Gerhard Schmeißer | 1993 | 1997 | |
Roland Erben | 1998 | 1999 | |
Jan Kirchberger | 1999 | 2003 | |
Roland Erben | 2003 | 2005 | |
Hans-Jürgen Todt | 2005 | 2008 | |
Gerhard Bortner | 2008 | 2011 | |
Dr. Markus Brunnbauer | 2011 | 2015 | |
Heinz Lauterbach | 2015 | 2017 | |
Jan Kirchberger | 2017 | 2020 | |
Robert Weilhammer | 2020 | 2024 | |
Harald Schreiner | 2024 | ||
🖊️ Schriftführer | Herbert Landsmann | 1966 | 1968 |
Adolf Winkler | 1968 | 1969 | |
Gerhard Nestler | 1969 | 1972 | |
Werner Beck | 1972 | 1978 | |
Karl Treutinger | 1978 | 1991 | |
Anneliese Brunnbauer | 1991 | 1996 | |
Hildegard Biederer | 1996 | 2005 | |
Anneliese Brunnbauer | 2005 | 2009 | |
Alexandra Riederer | 2009 | 2012 | |
Renate Leitl | 2012 | 2016 | |
Anita Bowdery | 2017 | ||
💰 Kassier | Erich Dollinger sen. | 1966 | 1968 |
Albert Stroh | 1968 | 1972 | |
Erich Dollinger jun. | 1972 | 1980 | |
Albrecht Pirzer | 1980 | 1983 | |
Hans-Jürgen Kroseberg | 1983 | 1993 | |
Christl Delazer | 1993 | 1999 | |
Agnes Bösl | 1999 | 2000 | |
Erich Dollinger jun. | 2000 | 2002 | |
Hubert Lindner | 2000 | 2000 | |
Stefan Röhrl | 2002 | 2008 | |
Erwin Frimberger | 2008 | ||
🧒 Vereinsjugendleitung | Ossi Kaunzner | 1975 | 1982 |
Ludwina Erben | 1982 | 1985 | |
Eva Watter | 1985 | 1993 | |
Iris Popp | 1993 | 1996 | |
Hubert Lindner | 1996 | 1997 | |
Ohne Besetzung | 1998 | 2005 | |
Claudia Deml | 2005 | 2014 | |
Kristina Seitz | 2014 | 2014 | |
Dagmar Fischer | 2015 | ||
🗂️ Mitgliederverwaltung | Lutz Hauschild | 1982 | 2002 |
Jürgen Niesner | 2002 | 2010 | |
Birgit Schramm | 2010 |